Das Komplexauge

oder wie es auch genannt wird, das Facettenauge setzt sich aus hunderten bis zu etlichen tausenden Einzelaugen, den Ommatidien, zusammen. Wegen ihrer Keilform erscheint die für Beobachter sichtbaren Chitinlinsen wie eine bogenförmige Schale, die dem Insektenkopf aufgelagert ist. Natürlich reichen sie tiefer in den Kopf hinein.

Ommatidie
Ommatidie

Linse aus Chitin

Glaskörper

 

Rhabdom

 

Nervenzellen

 

 

Historisches Experiment 

Was unser Gehirn mit den Abbildern unserer Augen bewirken kann, soll durch ein Versuch erläutert werden (Um Gottes Willen nicht mit Schülerinnen und Schülern durchführen!).

Ein Bild durch die Linse eines Photoapparates betrachtet, erscheint auf dem Kopf stehend. So wird es auch auf unserer Netzhaut abgebildet!

Trägt ein Proband längere Zeit eine derartige Linse als Brille, erscheint ihm die Welt verkehrt herum. Plötzlich hat das Gehirn das Bild trotz der Linse vor dem Auge wieder richtig erscheinen lassen.

Wurde die Brille jetzt wieder entfernt, hätte der arme Kerl immer einen

Kopfstand machen müssen, damit die Welt wieder richtig steht (leider nicht der Proband). Aber auch jetzt hat das Gehirn nach einer gewissen Zeit wieder alles ins Lot gebracht.

 

Auch die menschliche Netzhaut ist mit einzelnen Photorezeptoren bestückt, was eigentlich ein Abbild mit rasterförmig angeordneten Punkten ergeben müsste, und der blinde Fleck wird nicht wahrgenommen. Das liegt am sogenannten Ergänzungseffekt. An Hand der aus der unmittelbaren Umgebung dieser blinden Stelle entnommenen Informationen ergänzt unser Gehirn das Bild zu einer logischen Einheit.

  Auch wenn das Bienengehirn wesentlich kleiner und damit natürlich entsprechend weniger leistungsfähig als das menschliche Gehirn ist, kann man über die Leistungsfähigkeit eines Bienenhirns nur staunen. Da müsste doch das Verschmelzen vieler Einzelbilder zu einer Gesamtheit doch relativ einfach sein! (Gut, dass man auf einer Homepage auch einmal eine Behauptung aufstellen kann, ohne sie beweisen zu müssen)

Komplexauge
Komplexauge

    Dies ist das Facettenauge (der helle Bereich) mit einer 20 fachen Vergrößerung einer Königin nach Anklicken des Bildes..

Der linke Teil des selben Auges unter 80-facher Vergrößerung.

links unten sieht man die rasterförmige Anordnung der Ommatidien.

    Das selbe Auge unter 350-facher Vergrößerung. Das Licht wird großenteils von den Ommatidienwänden geschluckt, so dass wir nur noch kleine Lichtpunkte  und schemenhaft die Außenbegrenzung der einzelnen Augen wahrnehmen können.